Einheit durch städtebauliches Gesamtkonzept
Nach dem Volks-Nein zum Planungskredit (2016) eines neuen Gemeindezentrums an der Bahnhofstrasse hat der Gemeinderat seine Planungsziele den Rahmenbedingungen angepasst und beschlossen, das neue Gemeindezentrum am bisherigen Standort zu planen. Im Architekturwettbewerb (2019) ist ein Siegerprojekt gekürt worden, welches über die letzten Jahre konkret weiterverfolgt worden ist. Das Siegerprojekt «Captus» überzeugt mit seinem Gesamtkonzept. Ende September 2022 sagte das Volk mit deutlicher Zustimmung JA zum neuen Gemeindezentrum.
Zu diesem gehören: Verwaltungsgebäude, Gemeindebibliothek, Einstellhalle mit 44 Parkplätzen und Platzgestaltung. Die Anordnung der Gebäude erzählt die Geschichte der Transformation und übernimmt die Spannung von Dorf und Stadt. Das Satteldach des historischen Grossmatt Schulhauses steht dem Flachdach des neuen Gemeindezentrums gegenüber. Genauso wie die alten Bauten im historischen Zentrum den urbanen Gebäuden im kommerziellen Zentrum gegenüberstehen. Die bisherige Gemeindeverwaltung, bestehend aus Alt- und Anbau und einem Containerkomplex, wird vollständig abgebrochen. Die Strasse im Norden der heutigen Gemeindeverwaltung wird zu einer zweispurigen Strasse ausgebaut.
Mittendrin entsteht ein neuer öffentlicher Platz
Der neue Gebäudekomplex, eine Hybrid Beton-Holzkonstruktion, ist Teil einer Gebäudekomposition bestehend aus zwei Bauten: Der Verwaltung und der Bibliothek. Mit der Ausnivellierung der Höhenunterschiede zwischen dem Grossmattschulhaus und dem neuen Gemeindezentrum entsteht eine Fläche. Das Ensemble fügt sich in die Umgebung ein und schafft einen neuen öffentlichen Aufenthaltsplatz – einen hochwertigen, lebendigen öffentlichen Begegnungsort mittendrin, der über drei Seiten erschlossen ist
Nachhaltige Bauweise
Ressourcen-Verbrauch minimieren, Effizienz erhöhen – und damit Ökonomie und Ökologie unter ein Dach bringen. Ziel ist eine langlebige Bausubstanz und die Sicherung des Werterhalts! Erreicht wird dies:
• mit einem klimafreundlichen und ressourcenschonenden Bau (Minergie-Eco)
• mit Lademöglichkeiten für E-Bikes
• mit einer Stromgewinnung mittels PV-Anlage auf dem Dach
• mit der Verwendung von teilweise recyceltem Beton
• mit dem Einsatz von Holz als nachhaltigem Rohstoff
• mit einer kompakten Gebäudedämmung zur Minimierung von Heiz- und Verbrauchskosten
Das grosse Plus:
• Hohe Nutzungsqualität durch Sonnenlicht, Lärmschutz und begrünte Aussenflächen
• Hohe Aufenthaltsqualität durch Beschattung und Bepflanzungen
• Versickerung des Regenwassers auf der Parzelle, Vermeidung von versiegelten Flächen und Hitze-Inseln
• Weiterführung der bestehenden Platanen-Allee mit regionalen Bäumen, welche für die klimatischen Anforderungen der kommenden Jahre geeignet sind.
Der Innenraum
Das Gemeindezentrum ist viergeschossig und wird im Innern erfüllt mit einem lichtdurchfluteten Atrium. Das klare Erschliessungsprinzip und die räumliche Ausgestaltung ermöglichen eine Aufteilung innerhalb des Gebäudes, die intuitiv wahrgenommen wird. Über eine grosse Eingangshalle mit angrenzender Empfangstheke wird die öffentliche Treppe erreicht. Im Erdgeschoss sind offene Schalter geplant.
Die Gemeindebibliothek – ein neuer Bildungs- und Kulturort
Die Bibliothek rahmt als Ergänzungsbau zur Gemeindeverwaltung den Platz ein und bringt Begegnung, Bildung und Kultur direkt ins Zentrum. Die Flächen lassen eine übersichtliche Medienpräsentation zu, Sofas und Sitzecken laden zum Verweilen ein. Ruhige Lesenischen und Unterstützung bei Literaturrecherchen machen die Bibliothek auch zu einem Lern- und Studierort. Abends verwandelt sich die Bibliothek: Lesungen, Kleinkunst und Filmabende finden hier ein Publikum im kleinen Rahmen.
Die Architektur
Die Bibliothek ist als eingeschossiger Holzbau geplant. Der Haupteingang orientiert sich zum öffentlichen Platz. Die Bibliothek ist ebenerdig zugänglich und kann ihre Türen zum Platz hin öffnen, so dass sich Innen- und Aussenraum verbinden. Kinder spielen tagsüber draussen, während die Eltern in Büchern
stöbern. Oder umgekehrt: Die Kinder lesen drinnen, während die Eltern die Dienstleistungen der Gemeindeverwaltung nützen.
Öffentlich zugängliche Räume für unterschiedliche Aktivitäten sind oft Mangelware. Geplant ist deshalb ein zusätzlicher Veranstaltungsraum, der allen - der Verwaltung, den Bibliotheksmitarbeitenden sowie der Bevölkerung offen steht.
Das grosse Plus
… entsteht ein inspirierender Ort für neugierige und wissensdurstige Kinder und Erwachsene
… erhält Pratteln einen attraktiven Bildungs- und Kulturort
… wird ein Ort der Begegnung geschaffen
… wird das Zentrum weiter aufgewertet